„Wir brauchen die weltbeste Bildung für unser Land“ FDP Generalsekretärin Nicola Beer

14.05.2015

Clubabend am Dienstag, den 14. April 2015

Bevor die Bildungspolitikerin und FDP-Generalsekretärin Nicola BeerFDP-Generalsekretärin, Nicola Beer, Visionen für eine bessere Bildung und Chancengleichheit in Deutschland entwirft, richtet sie den Blick auf wenig erfreuliche aktuelle Zahlen, Daten und Fakten. Jede/r 20. Schüler/in verlässt die Schule ohne einen Abschluss und es gibt 30-50% Studienabbrecher an den Universitäten. „Eine Schande für unsere Gesellschaft", so Beer. Für junge Menschen bedeutet dies „verlorene Lebenschancen". Der Grund dafür liegt oft in der fehlenden Unterstützung durch die Eltern.

„Zutrauen geben, stark machen, das ist für junge Menschen von großer Bedeutung", so Beer weiter.
Das derzeitige Bildungssystem kümmert sich zu sehr um Strukturen statt um Qualität. Es ist viel zu lange über die richtige Schulform diskutiert worden. Und mancher Politiker sieht sogar das Ziel in der Herstellung gleicher Ergebnisse für alle am Ende der Schule. Das kann aber nicht funktionieren. Ganz im Gegenteil muss Bildung individueller werden und Vielfalt zulassen.
Beer, die auch Mitglied des Hessischen Landtags ist, fordert einen „Zukunftspakt für Qualität. Wir brauchen die weltbeste Bildung für unser Land." Und dafür müssen wir „an der einen oder anderen Stelle radikaler sein", meint sie.

Sie rückt sieben Punkte in den Fokus.
Die Aufnahmefähigkeit von Kindern ist in den frühen Lebensjahren sehr hoch, sodass früher in den Lebenszyklus investiert werden sollte. Frühkindliche Förderung wird bislang noch stiefmütterlich behandelt.
Daraus folgt, dass die Verzahnung von Kindergarten, Grundschule und Schule intensiviert werden sollte. Erste Ansätze gibt es in Hessen bereits durch den Bildungsplan.
Schulen selbstständiger machen. Die Verantwortung über Personal und Budget sollte den Schulen selbst obliegen, da nur sie selbst wissen, was genau sie brauchen. Die FDP in Hessen habe die 105% ige Lehrerversorgung seinerzeit eingeführt, um hohe Standards einhalten zu können. Dies sei nicht in allen Bundesländern der Fall. Leider sei diese Chance für die Schulen „im letzten Jahr nicht mit Verve umgesetzt worden."
Guter Unterricht hängt von guten Lehrern ab. Beer fordert eine Reform der Lehrerausbildung. Mehr und frühere Praxiserfahrungen und Fortbildungen, denn es sei oft der/die Lehrer/in, die für den Erfolg der Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist.
Schulleiter/in für Führungsaufgaben fit machen. Bislang gibt es keine Personalentwicklung im Bildungsbereich.
Ziel müsse es sein, so Beer abschließend, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, die unsere Kinder vorbereitet auf die Veränderungen der Zukunft. Das bedeutet, sie brauchen vor allen Dingen Selbstvertrauen in das eigene Können.

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