22.01.2016
ZONTA-Präsidentin Dr. Caroline Willeke brachte es am Ende des Vortrags von Sabine Lautenschläger, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsgremiums des einheitlichen Aufsichtsmechanismus, am 12. Januar 2016 im ZONTA Club Frankfurt am Main auf den Punkt: „Sie können für Bankenaufsicht begeistern!“
Mit der europäischen Bankenaufsicht hat die EZB eine Mammutaufgabe übernommen. Die Zentralbank hatte in kürzester Zeit über 1000 neue Mitarbeiter zu rekrutieren und eine neue Aufsichtsstruktur für das Bankensystem des Euroraums zu etablieren. Seit November 2014 beaufsichtigt die EZB nun die 129 bedeutsamsten europäischen Kreditinstitute.
Engagiert und lebendig beschreibt Sabine Lautenschläger, einzige Frau im sechsköpfigen Direktorium der EZB, dort unter anderem für die Bankenaufsicht zuständig, die bisher umgesetzten Maßnahmen des SSM, kurz für Single Supervisory Mechanism oder einheitlicher europäischer Bankenaufsichtsmechanismus. Sie beschrieb die enge Zusammenarbeit mit den 26 nationalen Behörden – in Deutschland Bundesbank und BaFin - der 19 Länder, die die rund 3.500 kleineren Institut beaufsichtigen. Eine der großen Herausforderungen ist die Harmonisierung der sehr unterschiedlichen Rechtssysteme der beteiligten Staaten beispielsweise durch einheitliche Aufsichtspraktiken, Leitlinien und Ermessungsspielräume.
Lautenschläger sieht den SSM nach einem Jahr auf einem guten Weg. Geschaffen sei eine echte europäische Bankenaufsicht, die Banken im Euro-Raum würden nach einheitlichen und strengen Kriterien permanent beaufsichtigt. In 2016 wolle sie die Harmonisierung der Aufsichtsmethoden vorantreiben, zudem habe man fünf Aufsichtsschwerpunkte festgelegt, in denen sich die aktuellen Risiken und Herausforderungen für den Bankensektor spiegelten. Nach ihrem Vortrag stellte sich Frau Lautenschläger den Fragen der Anwesenden.
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