„Female Entrepreneurship“ mit Stephanie Renda

25.05.2019

Vortrag am 14. Mai 2019

„Die Digitalisierung ist das Zeitalter der Frauen". Das behauptet eine Frau, die es wissen muss: Stephanie Renda. Sie gründete im Jahr 2008 die match2blue GmbH, eine Unternehmensgruppe im Bereich IoT (Internet of Things) und führte jahrelang die Geschäfte. Heute ist sie als erfolgreiche Unternehmensberaterin und Netzwerkerin tätig. Denn ohne die verlässlichen Verbindungen kommen auch Frauen nicht voran, sagt sie. Deshalb engagiert sie sich ehrenamtlich im Vorstand des Bundesverbands Deutsche Start-ups, ebenso im Beirat des c-netz sowie regionalen Start-up-Initiativen.

Stephanie Renda und Clubpräsidentin Susan Georgijewitsch

Eines ihrer wichtigsten Anliegen ist es, risikobereiten Frauen zu helfen, die „gläserne Decke" zu durchbrechen. Deshalb initiierte Stephanie Renda im Jahr 2014 das bundesweite Start-up-Unternehmerinnen - Netzwerk, dessen Schirmherrin die ehemalige Ministerin Brigitte Zypries ist.

Stephanie Renda erinnert sich noch gut an die Zeit, als sie ihr erstes Technologieunternehmen plante und trotz bahnbrechender Ideen von den Banken kein Startkapital bekam. Als junge Mutter, die sie damals war, ohne einschlägige Berufserfahrung eine Firma gründen? Von der Bank gab es da kein Kredit.

Aus Ihrer persönlichen Erfahrung und ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Beirat Junge Digitale Wirtschaft beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie weiß sie, dass Gründerinnen anders als ihre männlichen Mitbewerber bei der Finanzierung ihres Start-ups erst einmal eigene Ersparnisse und Geldspritzen von Familienangehörigen einbringen müssen. Das ist ihrer Meinung nach auch eine Erklärung, warum nur 15% der Start-ups von Frauen gegründet werden.

Die Schieflage besteht auch in der Besetzung des Beirats Junge Digitale Wirtschaft, dem sie angehört. Denn auch hier sitzen nur sechs Frauen neben 20 Männern.
Aber nichts, was sich nicht ändern ließe, ist die Philosophie der Kämpferin: Als „Seiteneinsteigerin" hat sie bewiesen, was machbar ist: Aus dem Kulturleben kommend hat sie heute einen Namen im IT-Bereich. Geboren in Mainz studierte sie Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Mannheim und Heidelberg.
Ihre Eltern hätten sie gerne als Lehrerin gesehen. Doch als das erste Kind auf der Welt war und ihr Partner, mit dem sie bereits ein Start-up geplant hatte, verstarb, musste sie sich der Herausforderungen stellen. Stephanie Renda beobachtet in ihrem Umfeld, dass sich erfolgreiche Gründungen und Familie nicht gegenseitig ausschließen. Sie hat in der frühen Familienphase ihre erste Firma match2blue ins Leben gerufen, die erfolgreich komplexe mobile Softwarelösungen für Geschäftskunden produziert und weltweit tätig ist. Ein Erfolgsrezept war dabei auch, interdisziplinär zu denken und zu handeln.

Heute, mit drei Kindern und neuem Partner, ist sie aus dem operativen Geschäft ausgestiegen und als Unternehmensberaterin und Verbandspolitikerin tätig. Sie will wirtschaftspolitische Strukturen für Frauen und deren Zukunft schaffen – dafür „brennt" sie und setzt sich leidenschaftlich ein!