Die Frauenfriedenskirche in Frankfurt

25.1.2021

Vortrag von Zontian Dr. Christiane Hegner über die Frauenfriedenskirche in Frankfurt am Main beim Januar Clubabend des ZC FFM

Mit 24 Mitgliedern sind wir mit unserem Clubabend am 12. Januar als virtuelle Konferenz in das neue Jahr gestartet.
Thema des Clubabends war die Frauenfriedenskirche in Frankfurt am Main. Die Frauenfriedenskirche verkörpert die Idee des Frauenfriedens: als Gedächtnis der Gefallenen und des Friedensgebetes.

In diesem Vortrag hat uns Zontian Dr. Christiane Hegner die Idee von Hedwig Dransfeld, der damaligen Vorsitzenden des Katholischen Frauenbundes Deutschlands, nahegebracht, die bereits im dritten Kriegsjahr 1916, erstmals die Idee einer von katholischen Frauen zu erbauenden Kirche äußerte.

Dreizehn Jahre später, am 5. Mai 1929, konnte die Frauenfriedenskirche in Frankfurt nach nur 17 Monaten Bauzeit, eingeweiht werden.

Bis Ende 1919 hatten die Frauenverbände über 860.000 Mark an Spenden gesammelt, von denen ca. 300.000 Mark für den Kauf des Grundstücks an der Zeppelinallee eingesetzt wurden. Der Rest fiel der Inflation von 1922/23 zum Opfer. Erst Ende 1926 waren wieder so viele Spenden zusammengekommen, dass man sich an die Ausschreibung des Wettbewerbs machen konnte.

Der Wettbewerb für die Frauenfriedenskirche wurde zu einem der bedeutendsten Kirchenbauwettbewerbe in der Zwischenkriegszeit. Die nach den Plänen von Hans Herkommer realisierte Frauenfriedenskirche steht für eine epochale Neuorientierung des Kirchenbaus nach dem ersten Weltkrieg. Der Altar wurde als Ausgangpunkt und gestaltender Mittelpunkt des Kirchenbaus und der Kirchenausstattung, hervorgehoben durch die Beleuchtung und eine von außen sichtbare Erhöhung wie z.B. eine Kuppel oder einen Turm, gesehen.

Eine Besonderheit des Gesamtensembles ist der rechts an der Kirche angrenzende, kreuzartige Ehrenhof. Er stellt sich als überdachter Arkadengang dar, der eine Rasenfläche umschließt. Auf den Arkadenpfeilern sind die Namen und Sterbedaten von über 600 Gefallenen des ersten Weltkrieges gemeißelt.

Im Frühjahr 2015 wurde aufgrund von verzogenen Türen, gerissenem Wandputz und abgesackten Bodenplatten die Notwendigkeit einer statischen Überholung der Kirche sichtbar. Ab 2018 folgten umfangreiche Baumaßnahmen, die viele weitere unvorhergesehene Probleme (Durchwurzelung der Bodenplatte, schwankenden Baugrund etc.) mit sich brachten.

Seit November 2020 wird die fertiggestellte Kirche der Pfarrei Sankt Marien wieder als Pfarrkirche für Gottesdienste und Gemeindefeiern genutzt.