14.09.2012
Hessische Umweltministerin zu Gast beim ZONTA Club Frankfurt am Main
„Biomasse und Wind sind die Energieträger der Zukunft in Hessen“, sagt die hessische Staatsministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beim ZONTA Club Frankfurt am Main. Vor knapp 50 Zontians und Gästen sprach Lucia Puttrich am 11. September in der Villa Bonn in Frankfurt über Chancen und Risiken der Energiewende in Hessen.
Die Katastrophe in Fukushima bedeute eine Zäsur in der Energiepolitik. Dies gelte nicht nur für die Bundes-, sondern auch für die Landespolitik. Ziel sei es in Hessen, bis zum Jahr 2050 die fossilen Energieträger zu 100 Prozent durch erneuerbare für den Strom- und Wärmebedarf zu ersetzen. Gleichzeitig spiele auch Energieeffizienz und – einsparung eine herausragende Rolle. Unter dem Motto „Informieren – Beraten – Fördern“ würden zahlreiche Maßnahmen angestoßen, machte die hessische Umweltministerin deutlich. Dabei gebe es vier Handlungsfelder: „Energiemix“, „Energieeffizienz“, „Infrastruktur“ und „Akzeptanz“.
„Schritt für Schritt werden die alternativen Energieträger ausgebaut“, teilte Puttrich mit. Das größte Potenzial in Hessen läge in der Biomasse und Windkraft. Leistungsstärkere Windkraftanlagen und Biogasanlagen trügen deshalb zur Energiewende bei. Eine Studie habe ergeben, dass das Biomassepotenzial in Hessen verdoppelt werden könne, ohne hierfür zusätzliche Flächen zu benötigen. Außerdem werde die Forschung unterstützt, z.B. beim Einsatz von Algen. Die Energiewende sei ein Entwicklungsprozess mit unglaublich vielen Chancen für die Wissenschaft.
Darüber hinaus müssten die Verteilnetze verstärkt werden. Auch dies könne nicht von heute auf morgen geschehen. Ein vernünftiger Ausbau brauche Zeit, damit er bezahlbar sei, so Puttrich.
Zum Stromsparen und zur effizienteren Nutzung der Heizungsanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern fördert die Hessische Landesregierung in diesem und im nächsten Jahr den Austausch von 10.000 Heizungsumwälz- und Trinkwasserzirkulationspumpen durch stromeffiziente Geräte. Pro Pumpe stellt das Umweltministerium 100 Euro zur Verfügung. „Bund, Land, Kommunen und jeder Einzelne müssen bei der Energiewende an einem Strang ziehen“, teilte die Ministerin mit. „Wir sind zum Erfolg verdammt. Die Energiewende kann kein Experiment sein!“
Die Spendeneinnahmen des besonderen Clubabends kommen dem Projekt ZONTAlente zugute.
v.l. Hessische Umweltministerin Lucia Puttrich und Club-Präsidentin Martina Läger